digitalen zum
Papier
und wieder
zurück.
Presentation Skills oder:
Digital goes Print. Warum auch Digitales auf der Hand liegen muss.
Presentations Skills stehen hoch im Kurs. Werden in Seminaren gecoacht und reihenweise gebucht. Ein Erfolgsthema, weil es darum geht, seine Zuhörer glaskar von konzeptionellen Zusammenhängen ebenso zu überzeugen wie von strukturellen Systemen. Dabei wird dieser Anspruch meist auf 1920 Pixel Breite und mit den mehr oder weniger sperrigen Möglichkeiten einer rudimentären Powerpoint-Darstellung reduziert, die hoffentlich ein reibungsloses Durchlaufen hergibt. Immer wieder bleibt diese hängen (Thema Datenfluss), Farben und Konstraste sind nicht zu sehen (Themen Lumen und Co.), zur Not hat man PDF-Files dabei. Sicher ist sicher.
Das digitale Zeitalter feiert seine Devices, dies zumindest als Entwicklung des letzten Jahrzehnts. Viele feiern mit und ebenso viele sind immer wieder frustriert. Ebenso auf Agentur- wie auf Kundenseite, weil Zusammenhänge via Screen ebenso schnell verloren gehen wie die Aufmerksamkeit der Protagonisten.
Diese Erfahrung hat uns vor einigen Jahren dazu übergehen lassen, insbesondere strukturrelevante Themenpräsentationen wie Websites, einer gesunden digitalen Reduktion zu unterziehen. Wir erinnern uns gerne an die ersten zögerlichen Schritte zurück zum Thema Papier. Anfänglich noch als Unterstützung zur digitalen Darstellung, sehr kurze Zeit später dann als eigenständiges und autarkes Präsentationsmedium, denn — die Teilnehmer aller Präsentationen haben dies gefeiert, waren schlicht begeistert. Warum nur?
Vertikale für Vertikale wurde Bahn für Bahn gut lesbar auf Papier gedruckt. Präsentationen von mehreren Metern Gesamtlänge konnten so problemlos vom Betrachter nachvollzogen, verstanden und verinnerlicht werden. Was zudem zum Vorschein kommt, ist, sofern vorhanden, eine sichtbare Stringenz innerhalb der Gestaltungsparamenter. Elemente, die sich wiederholen, Strukturen, die sich durchziehen und zur Orientierung werden, ein lesbares Grid.
Natürlich lieben wir technische Errungenschaften. Umso mehr, da wir als 1B Generation an Gestaltern eine Photoshop Betaversion als Test an die Hand bekamen. Das war Ende der 80er ein Freifahrtsschein in Richtung Experimentierfreude à la Neville Brody, Carson und Spiekermann. Aber die Zeit hat immer wieder deutlich gemacht, dass es mitunter einen Schritt zurück braucht, der viel mutiger ist, als blind einer Technik hinterherzlaufen. Auch hat dies nichts mit Verweigerung zu tun, sondern einzig mit dem Ziel, Kommunikation transparent und nachvollziehbar zu gestalten.
In diesem Moment, da ich diese Worte schreibe, liegen auch schon wieder einige Meter Papier neben mir und warten auf ihren großen Auftritt. Schließlich sind sie die Protagonisten der nächsten Präsentation.