tiefgang und
substanz.
arteficium in der presse.
11 – 2004
Report

Novum.
World of Graphic Design.
Bettina Ulrich,
Chefredakteurin

Man sieht tagtäglich viele Erscheinungsbilder, die auf den ersten Eindruck kraftvoll daherkommen. Beschäftigt man sich jedoch näher mit ihnen und hinterfragt sie, fällt man in Watte – der schöne Schein hat kein Fundament. Und dann gibt es wiederum Erscheinungsbilder, die ebenfalls sofort Aufmerksamkeit erregen und auch dem zweiten, intensiven Blick standhalten. Die Corporate-Design-Projekte von arteficium haben eben diese Substanz, die sie langlebig und vor allen Dingen lebendig machen.

»Wenn wir an Marken und Markenverständnis denken, dann betrachten wir dabei niemals Grenzen, die sich aus Papier, Rasterpunkten oder Pixel zusammensetzen. Für uns erwächst gelebtes Markendenken aus einem interdisziplinären Miteinander, das Verweben vieler Teilbereiche zu einer ständig veränderbaren, lebendigen Struktur«, so das kreative arteficium-Duo Barbara von Balluseck-Auser und Olaf Auser. Zu gerne beginnen die beiden mit der namentlichen Entwicklung von Unternehmens- oder Produktnamen. Hier hat die Zusammenarbeit mit Manfred Gotta, dem international bekannten Namenskreateur (u.a. Megapearls, Twingo, Xearch), Spuren hinterlassen. Mit ihm entwickelten und gestalteten sie sein »Kompendium Nominis«, eine Art Handbuch zum Thema Branding.

Natürlich legt man sich in dem Aschaffenburger Büro nicht auf einen Gestaltungstil fest, charakteristisch für die Arbeiten von arteficium sind aber wohl die expressiven Farbarrangements, die neben dekorativen Aufgaben in der Regel meist der Orientierung dienen.

Eine saubere Typografie, deren formale Strenge jedoch auch immer wieder durch gestalterische Brüche gelockert wird, ist weiteres Gestaltungsmerkmal der ansonst äußerst vielseitigen und unterschiedlichen Projekte. »Wichtig sind uns Kunden, die erkannt haben, dass die Sprache eines Unternehmens oder einer Marke ebenso bedeutungsvoll ist wie die der eigenen Persönlichkeit. Dass Aussehen oder Image veränderbar sein können, aber niemals die Identität. Denn wer dies verinnerlicht hat, wird den Wert seiner Marke oder seines Produktes niemals von rein wirtschaftlichen, sondern auch von ideellen Relationen abhängig machen«, betonen die beiden Kreativen.

Dem Aufbau eines Erscheinungsbildes nähert sich arteficium sehr gewissenhaft und sieht dabei zunächst hinter die Kulissen – eine intensive Auseinandersetzung mit den Menschen hinter einer Marke empfinden die Studiogründer als unabdingbar: »Nicht selten kommt es vor, dass erste Meetings Stunden dauern, ohne dass über konkrete Projekte oder Ziele gesprochen wird. Weil es viel zu erzählen und zuzuhören gibt – von Mensch zu Mensch.« So entstehen also starke Unternehmensauftritte mit starkem Fundament, ohne jedoch festbetoniert zu sein.

Bettina Ulrich
Chefredakteurin Novum, World of Graphic Design

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